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Syntagmaplatz. ATHEN. 82. Route. 533 Konstantinopel geschafft, um Neu-Rom damit zu schmücken. Im J. 529
machte Kaiser Justinian (S. 569) durch Schließung der Philosophenschulen
dem geistigen Leben gewaltsam ein Ende. Damit sank Athen zu einer byzan-
tinischen
Provinzstadt herab. Im J. 1019 feierte Basilios II. im Parthenon,
der längst in eine christliche Kirche umgewandelt war, ein Siegesfest;
1040 nahmen Normannen unter Harald Haardraade den Piräus im Sturm.

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Lateiner (S. 569)
wechselten im Besitz Athens abendländische Edelleute, seit 1258 als Herzöge.
Im J. 1456 fiel es nach hartnäckigem Widerstand in die Hände der Türken
und gehörte von da ab zum Paschalik von Negroponte (Euböa). Nur zwei
Feldzüge der Venezianer störten seine lethargische Ruhe: 1466 ein kurzer
Überfall der Stadt; 1687 ihre Eroberung durch Francesco Morosini, bei
welcher eine Pulverexplosion den bis dahin unversehrten Parthenon
sprengte; schon früher hatte eine Explosion die Propyläen zerstört (vgl.
S. 639). Seit dieser Zeit war Athen für das Abendland verschollen und
mußte durch Gelehrte förmlich wieder entdeckt werden.

Der Befreiungskampf der Griechen begann 1821 im Peloponnes, 1822
besetzten sie die Akropolis von Athen. Doch erstürmten die Türken
1826 die Stadt und auch die Burg mußte trotz tapferer Verteidigung 1827
kapitulieren. Damit war ganz Hellas wieder der Knechtschaft verfallen,
bis sich die Großmächte in den Streit mischten. Die Akropolis wurde
1833 von den Türken geräumt und nach der Königswahl des Prinzen Otto
von Bayern
von bayrischen Truppen besetzt. Im J. 1834 wurde Athen
Residenz des Königreichs, 1835 der Sitz der Regierung völlig hierher ver-
legt
. Diese Bevorzugung verdankte es seinem Namen und Ruhm, da
seine Lage in wirtschaftlicher Hinsicht für eine moderne Hauptstadt
Griechenlands nicht günstig ist. Weder Großhandel noch Industrie haben
sich hierher ziehen lassen, Attika selbst ist arm an Produkten.

a. Vom. Königl. Schloß um den Südfuß des Burghügels
zur Akropolis.

Den Syntagmaplatz (Pl. F 5; S. 530) umgeben die S. 527/528
gen. Gasthöfe und Kaffeehäuser, im O. jenseit der Anlagen das
1834-38 von dem Münchner Architekten Gärtner aus pentelischem
Marmor und Kalkstein erbaute Königl. Schloß (Pl. F G 5, 6),
mit dorischer Säulenvorhalle. Die Laubengänge des Schloßgartens
(Pl. F G 6; Eingang gleich r. in der Kephisiastraße, So. Mi.
Fr. 4-6, im Winter 3-5 Uhr nachm. geöffnet; Rauchen verboten)
bieten schattige Spaziergänge und in dem südlichen, auch an Palmen
reichen Teile hübsche Durchblicke auf die Säulen des Olympieions,
die Akropolis und das Meer.

Vom Syntagmaplatz führt die breite Philhellenenstraße südlich,
an der russischen und der englischen Kirche (Pl. F 6) vorüber, zu
den schönen Anlagen, die das Záppion (Pl. F 7) umgeben, einen
1888 eröffneten Ausstellungsbau.

Die beiden Statuen an der Freitreppe stellen die Stifter des Záppions,
die Brüder Zappas dar; an der W.-Ecke der Anlagen eine hübsche Byron-
Statue
(Pl. E 7). Auf der Terrasse ein besuchtes Café (S. 628).

Südlich öffnet sich der Blick auf das Meer, östl. (l.) auf den
Hymettos; im Vordergrund ragt, neben dem Olympieion (S. 534),
der *Hadriansbogen (Pl. E 7) auf, ein von Hadrian selbst oder
seinem Nachfolger herrührender 13,6m breiter, 18m hoher Torbau,
welcher, wie die Inschriften melden, die Grenze zwischen den